XF 2.4 Diskussionsthema zu XenForo 2.4

Eine Theorie... eine andere wäre, dass die Verkaufszahlen der self hosted Lizenzen und Lizenzverlängerungen tendenziell schlechter sind als es uns Xenforo glaubhaft machen will. Ich mein selbst Chris hat ja schon durchblicken lassen das self hosted verglichen mit der Cloud einen eher geringen Anteil hat.
Er schrieb dass die Cloud bereits in etwa für die Hälfte des Umsatzes verantwortlich sei. Das ist dann doch was anderes, als Du sagst und in Anbetracht von 60/100/250$ monatlich für die drei Standard-Cloud-Level (und negoiable für grössere Accounts) vs. einmalig 195$ für eine nackige Self-Hosted-Lizenz, die man dann beliebig lange verwenden kann ohne upzudaten nach dem ersten Jahr und 60$ Extension für ein weiteres Jahr Wartung, was offenbar viele nur sehr sporadisch wahrnehmen ist es kein Wunder, dass die Cloud mehr Umsatz macht und beträchtlichen Gewinn einbringt. Nicht grundlos haben irrsinig viele Softwareproduzenten auf ein Cloud-/Abomodell umgestellt - es bringt schlicht sehr viel mehr Kohle und ist für sie auch in vielerlei anderer Hinsicht von Vorteil.

Allein der Umsatz und Gewinn, den das frisch in die XF-Cloud migrierte Forum von DPreview bringt dürfte sehr vielen Standalone-Lizenzen entsprechen. Chris schrieb vor einem Jahr:

It’s great that Cloud works for you but you have to appreciate it’s not going to be for everyone for a myriad of reasons. Equally, Cloud is better for some for a myriad of reasons.

It’s a very individual decision determined by cost, value, expertise level, how profitable their site is. We have some customers paying thousands because that’s the level of hardware they need, the level of support they require and ultimately represents an overall saving compared to employing people to manage things for them.

It’s not for everyone and that’s okay.

Dennoch ist XF eine Würschtelbude: All in dürften das nur eine Handvoll Leute sein, wohl irgendwas zwischen drei und zehn. Und abseits der Namen, die man im Forum als Akteure kennt dürfte es wenig geben, mittlerweile vielleicht ein oder drei Admins für die Cloudkisten.

Vor einem Jahr hiess es:

We have three primary developers on 2.3 and 2.4 and one primary developer on 3.0.
Zu vermuten ist, dass sie fully remote arbeiten, kein gemeinsames Office in dem Sinne haben und wohl auch keine grosse Organisation. Einige Entwickler wie z.B. NAZ sind als Freelancer für XF tätig, ob es Juniors oder eine sonstige Horde Entwickler gibt bezweifele ich. Damit kannst Du keine riesigen Sprünge machen.

Die Bilanzen beim Companies House geben nicht viel her - XF ist eine small company mit vereinfachter Bilanzlegung. Für letztere braucht es mindestens zwei der folgenden drei Kriterien:

  • an annual turnover of no more than £10.2 million
  • assets worth no more than £5.1 million
  • 50 or fewer employees on average

Entsprechend sind für XF beim Companies House weder Umsatz noch Gewinn noch Kostenstrukturen hinterlegt. Das Einzige, was einen Hinweis gibt ist das Bankguthaben von ~100.000GBP und die ziemlich geringen Werte für Inventar, und ausstehende Umsätze bzw. anstehende Sozialversicherungskosten aus dem abgelaufenen Bilanzjahr. Auch das deutet auf eine ziemlich kleine Firma hin.

Mein Eindruck ist, XF ist eine sehr kleine, inhabergeführte Firma, die sich in ihrer Nische und dem erarbeiteten Marktanteil ganz wohl fühlen und keine Ambitionen auf Weltherrschaft oder gar einen Innovationspreis haben. Stattdessen scheint es eher um eine vergleichsweise komfortable Work-Life-Balance zu gehen und den Erhalt des dafür nötigen Einkommens/Umsatzes, nicht um personelles Wachstum oder fancy features. Letzere gibt es schon allein deshalb nicht, weil es kein systematisches Produktmanagement mit Zukunftsanspruch gibt sondern das von Entwicklern "mitgemacht" wird und die legen mehr Wert auf technische Solidität, Schlankheit und Entwicklerfreundlichkeit als auf mehr/neue Features. Mit dem Effekt, dass der Zug beliebig langsam fährt und das Delta zu Produkten, bei denen etwas mehr Dampf dahinter ist laufend grösser wird. Auf der Habenseite steht dafür gute Erweiterbarkeit durch Dritte, ein fairer bis günstiger Preis für Selfhosted, sehr freundliche (günstige) Lizenzbedingungen für Verlängerungen und eine grundlegende technische Solidität.
Die Cloud ist eine Cashcow und für XF ein sehr angenehmes Businessmodell: Viel Umsatz, wenig Stress, wenig Supportaufwand im Vergleich, stressfreie Kunden (im Vergleich), homogene Installationsbasis - was sollte man mehr wollen. Entsprechend sind sie sozusagen "satt" und nicht jung und hungrig. Und schauen lieber, dass die Handvoll Leute im Team auskömmlich und gut leben kann statt Wachstum und Weltherrschaft unter Inkaufnahme von viel Stress und Risiko anzustreben.

Wer von XF was anderes erwartet wird wahrscheinlich schnell frustriert werden.
 
die ständig oder überhaupt exzessiv mit AddOns basteln wollen.

Das bleibt dir bei XF so oder so nicht erspart, egal ob Cloud oder Self-Hosted. Wer keinen Bock hat sich für viele Essentials extra Plugins zu installieren (und sich von 3rd-Party abhängig zu machen) und nicht in der Lage ist seine Site selbst zu modifizieren, greift zu einer anderen Software.
 
Das bleibt dir bei XF so oder so nicht erspart, egal ob Cloud oder Self-Hosted. Wer keinen Bock hat sich für viele Essentials extra Plugins zu installieren (und sich von 3rd-Party abhängig zu machen) und nicht in der Lage ist seine Site selbst zu modifizieren, greift zu einer anderen Software.
Nach dem zu urteilen, was man offen oder zwischen den Zeilen im XF Forum von Äusserungen diverser User und auch des Teams lesen kann scheinen sehr viele komplett ohne Add Ons zu laufen und die Downloadzahlen der gängigsten AddOns bestätigen diesen Eindruck.
Die "Essentials" scheinen also für viele nicht ganz so essenziell zu sein. ;) Bei der Wahrnehmung der AddOn-Notwendigkeit spielt einem die eigene Haltung dazu biashalber einen Streich. Ich hatte mein Forum die ersten sechs Monate auch ohne zusätzliche AddOns laufen, dann eine weile mit sehr viel Funkdisziplin mit einer sehr niedrigen Zahl (3-5 oder so) und irgendwann waren die Hemmungen gefallen. Aktuell sind es irgendwas zwischen 60 und 70 glaube ich.
 
Entsprechend sind für XF beim Companies House weder Umsatz noch Gewinn noch Kostenstrukturen hinterlegt. Das Einzige, was einen Hinweis gibt ist das Bankguthaben von ~100.000GBP und die ziemlich geringen Werte für Inventar, und ausstehende Umsätze bzw. anstehende Sozialversicherungskosten aus dem abgelaufenen Bilanzjahr. Auch das deutet auf eine ziemlich kleine Firma hin.
Northdata hat die Bilanzsummen veröffentlicht (mehr Daten dürfte es für Kohle geben):


Auf jeden Fall mache ich mir persönlich keine großen Sorgen um die nähere und mittelfristige Zukunft: Das "schlimmste" was passieren kann ist, dass die Entwicklung weiter stockt und wir einfach eine funktionierende Forensoftware ohne weitere große technische Sprünge haben.
 
naja denkt ihr nicht das früher oder später alle mal auf die Cloud aufspringen?

Ist doch die neueste Mode. Egal wo man hinsieht.
 
Naja, ohne die Zahlen hinter der Paywall (Umsatz, Gewinn, Eigenkapital) ist die Bilanzsumme eher ungeeignet, um seriös einzuschätzen, wie es der Firma wirtschaftlich geht.

Dass das Anlagevermögen gering ist, überrascht bei einer Softwarefirma nicht – viel mehr als ein paar Rechner braucht man nicht, und die können auch privat angeschafft sein.

Die größeren Schwankungen liegen zudem viele Jahre zurück und müssen nichts bedeuten. Bei kleinen Firmen können das reine Stichtags- oder Bilanzierungseffekte sein. Die Bilanz bildet ja nur einen Schnappschuss zu einem bestimmten Datum (meist 31.12., oder im Fall von XenForo: 30.06.) ab.

naja denkt ihr nicht das früher oder später alle mal auf die Cloud aufspringen?

Ist doch die neueste Mode. Egal wo man hinsieht.
Cloud im Sinne von was XenForo, Woltlab und Invision machen (und früher einfach "Managed Hosting" hieß): Dafür müsste es im Preis konkurrenzfähiger werden. Aber sobald eine Webseite nicht nur von der einen Software abhängig ist, fällt das sowieso auseinander, imho. Ich fänd es doof, wenn die Seite geht, aber das Forum ist tot. Oder umgekehrt.

Cloud im Sinne von was Google mit Google Workspace macht: Shut up and take my money. "Ich" habe keine Lust mehr darauf, mich mit wöchentlich neuen Regeln zu ärgern, was man machen muss, damit Mails auch ankommen. Und das ganze Babysitting mit Spam-Filtern, die so viel filtern sollen, dass sie Spam fressen, aber möglichst keine False Positives verursachen.
 
Aktuell sind es irgendwas zwischen 60 und 70 glaube ich.
Noch ne Gemeinsamkeit - ich bin also nicht alleine beklopppt... ;) :D

naja denkt ihr nicht das früher oder später alle mal auf die Cloud aufspringen?

Ist doch die neueste Mode. Egal wo man hinsieht.
Hast du mal mein Rechenbeispiel gelesen zu dem Thema? Wenn ich Foren als Hobby betreibe, ist Zeit weniger relevant wie Geld. Also die Cloud maximal uninteressant. Wenn ich nur ein einziges Forum hätte, statt mehrerer, und keine sonstigen Projekte im Netz sowie von Addons nichts wissen will weil mir Standardkost reicht, wäre die Cloud nen Gedanken wert. Ansonsten niemals, da eher werf ich ganz hin (wird nicht passieren) oder geh zu einem Anbieter der seite Kundschaft mit dem versorgt was diese haben möchte. ;-)

Auf jeden Fall mache ich mir persönlich keine großen Sorgen um die nähere und mittelfristige Zukunft: Das "schlimmste" was passieren kann ist, dass die Entwicklung weiter stockt und wir einfach eine funktionierende Forensoftware ohne weitere große technische Sprünge haben.
Na ich mach mir da zumindest so meine Gedanken.
Früher bis Xenforo 1.5.x hatte man es Xenforo und dem Gefolge drum herum angemerkt das da wer für das Produkt brennt.
Das sieht man die letzten Jahre (und nicht nur dieses, was laut Chris halt im persönlichen bei den Jungs scheiße war) irgendwie nicht mehr, mir fehlt da komplett das Feuer fürs eigene Produkt, ich hab als Nutzer tendenziell eher das Gefühl auch bei Xenforo immer mehr nur noch zur zahlenden Nummer zu verkommen, ganz ohne Feuer quasi.


Ich würde übrigens gern jedes Jahr meine Lizenzen verlängern, wenn mir die Herren bei Xenforo einen Grund geben würden. 2.3.x ist nicht schlecht, aber mehr halt auch nicht im Vergleich zum 2.2.x Versionszweig.
 
Mir gehts doch genauso, meine Foren sind reines Hobby (und um ein wenig am Ball zu bleiben ;) )

Eine Cloud käme mir auch nicht in die Tüte.

Zudem ich damit ja keinen Gewinn erwirtschafte.

Aber was ich damit eher meinte ist, das Thema "Cloud" ja schon überall drin steckt, siehe Microsoft mit der 365 Cloud. Oder manche Autohersteller, andere Softwareentwickler siehe Spielebranche usw.

Und wenn man sich so manches Gerichtsurteil ansieht zum Thema Meinungsäußerung und wer Haftet dafür. Nunja da kommst als Forenbetreiber ja immer mehr in Bedrängnis. Da man ja mittlerweile ja schon für die Kommentare seiner Nutzer zur Rechenschaft gezogen wird.
 
Aktuell sind es irgendwas zwischen 60 und 70 glaube ich.
Bei mir sind es aktuell 5-10 AddOns. Das war in der Vergangenheit mit XF auch schon so, weil ich damals bei vB gemerkt hatte, das weniger AddOns letztendlich weniger Arbeit machten ;). Ich hab auch keine Design-Anpassungen etc. lässt sich so einfacher updaten. Außerdem bin ich der Meinung, dass Inhalte wichtiger sind als die Optik. Und meine Foren (aktuell und ehemalig) sind führend im DACH-Raum.

Was Updates bzw. jährliche Zahlungen angeht bin ich bei meinen Foren jeweils auf aktuellem Stand (4 Lizenzen).

Ein Wechsel der Forensoftware steht aktuell nicht an. Ich hatte zwar vor einigen Monaten in meinem Hauptforum mal eine Diskussion die jemand angestoßen hat, der Discourse propangiert (aber kaum forenrelevantes bei uns gepostet hat), dort kam aber schnell raus, dass wg. der Altersstruktur im Forum eher keine Änderung gewünscht ist, weil man sich umgewöhnen müsste ... Und Discourse wäre doch erheblich anders ...

Letztendlich ist mir persönlich die jeweilige Forensoftware recht egal, Hauptsache die ist einigermaßen gängig & aktuell. Es gibt aber auch Leute, die Facebook vorziehen. Eine Gruppe ist schnell erstellt und richtig diskutiert (wie hier) wird auf FB eher nicht. Trotzdem kommt man in gewissen Hobby-Bereichen nicht daran vorbei und Leute von FB auf ein eigenes Forum zu ziehen funktioniert nur eingeschränkt (mache da gerade einen "Live-Test").

Wenn XF weiterhin gepflegt wird, ist für mich alles bestens. Wenn nicht werde ich wie damals bei vB halt einen Wechsel machen. Darüber mache ich mir aber momentan keine Gedanken. XF-Cloud käme nicht in Frage, dass wären bei der Größe meiner Foren mehrere hundert USD im Monat, da würde ich drauflegen.
 
Nachdem ich Zugriff auf Northdata habe kann ich nur sagen:

der Umsatz sinkt seit 2022 jedes Jahr und die letzten beiden Jahre wurde Verlust geschrieben, Eigenkapital wird geringer.
 
Nachdem ich Zugriff auf Northdata habe kann ich nur sagen:

der Umsatz sinkt seit 2022 jedes Jahr und die letzten beiden Jahre wurde Verlust geschrieben, Eigenkapital wird geringer.
Hm...Trotz Cloud?

Oder schlägt sich das erst mit nach ein paar Jahren Verzögerung nieder, weil da immer ein gewisser zeitlicher Versatz drin ist?
 
Nachdem ich Zugriff auf Northdata habe kann ich nur sagen:

der Umsatz sinkt seit 2022 jedes Jahr und die letzten beiden Jahre wurde Verlust geschrieben, Eigenkapital wird geringer.
Hmm, schräg. Die veröffentlichten Bilanzen geben das mE nicht so eindeutig her (allerdings bin ich gewiss kein Experte für das Bilanzunwesen bei Britischen Ltd., die unter die Sonderreglungen für "small companies" fallen. Was spuckt Northdata denn genau aus in der den Rubriken Gewinn und Umsatz?

Die Zahlen sind per se ja öffentlich, also kein Geheimnis. Das Geschäftsjahr bei XF geht vom 1. Juli bis 30. Juni, die neuesten veröffentlichten Zahlen gehen also derzeit bis Mitte 2024, vor 1,5 Jahren. Verlust erkenne ich da nicht, der Betrag für "retained earnings" (was je nach Zusammenhang Bilanzgewinn, nicht ausgeschütteter Gewinn oder auch Gewinnvortrag heissen kann) ist durch die Bank positiv, wenn auch rückläufig. Da da aber auch die Bankguthaben drin sind und es eben ein Bilanzgewinn ist und keine Einnahme- Überschussrechnung mit Einnahmen in der Periode auf der einen Seite und Kosten in der Periode auf der anderen Seite nur begrenzt aussagekräftig.
Man könnte durchaus vermuten, dass, wenn am Ende des Bilanzjahres weniger Geld auf dem Konto ist als zu Beginn, es einen operativen Verlust gegeben hat. Muss aber weder notwendiger Weise stimmen noch weiss man, woher der kommt, wenn es einer ist. Nach einem boomenden Unternehmen sieht es aber in der Tat nicht aus.

Die Zahl der Angestellten ist btw. zwischen 2019 und 2024 von drei auf zwei geschrumpft und von 2019 auf 2020 sind ~200.000GBP der Barreserven ausgegeben worden - evtl. wurde jemand ausbezahlt o.ä..

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Die 3xx.xxx GBP auf der Bank 2019 waren auf jeden Fall ein einmaliges Auftreten. Und da die Bilanz eine Stichtagsbetrachtung ist ist die Aussagekraft ohnehin vielleicht nicht ganz so groß, wie man meinen sollte.

Bis 2018 liefen sie noch als "micro Company", da war die Welt noch etwas schlichter:
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